Kooperieren statt konkurrieren
Unterschiedliche Unternehmen mit großen Gemeinsamkeiten
Auch wenn es auf dem ersten Blick nicht so erscheint, so haben die diesjährigen Preisträger des Förderkreises Innungsbetriebe Handwerk e. V eine ganze Menge gemeinsam. „Kooperieren statt konkurrieren“ ist nicht nur ein Leitsatz der Gemeinwohlökonomie, wie ihn die Fleischerei Witte lebt, sondern macht auch einen großen Bestandteil des Projektes des zweiten Preisträgers der Stickelbroeck Ostercappeln GmbH aus.
Als neues Mitglied in der Runde des Förderkreises begrüßte Kai Zengerling, Geschäftsstellenleiter der SIGNAL IDUNA Gebietsdirektion Oldenburg, die Gäste in den Räumlichkeiten der SIGNAL IDUNA.
„Kleine und mittelständige Unternehmen müssen umdenken“, verkündete Frau Dr. Birnkraut, die Laudatorin für die Fleischerei Witte und Professorin der Hochschule Osnabrück. Die Professorin für strategisches Management in Nonprofit Organisationen beglückwünschte nicht nur die Fleischerei Witte zum Förderpreis, sondern auch die Jury, eine solch gute Wahl getroffen zu haben. Die Gemeinwohlökonomie ist eine Bewegung und gleichermaßen ein Wirtschaftsmodell, welches zum Umdenken anregt. Weg von kapitalistischen, auf Wachstum und Profit ausgerichteten Wirtschaftsweisen, hin zu einem ökonomischen Modell, bei dem das Gemeinwohl an erster Stelle steht. Diesen Weg geht die Fleischerei Witte „mit Herzblut“, wie es Kreishandwerksmeister Siegward Schneider beschrieb. Transparenz und Fairness für Mensch und Tier treiben das gesamte Team von Anika und Andreas Witte an.
Wie Entwicklung und Umsetzung in einer Kooperation aussehen, haben als Preisträger die Stickelbroeck Ostercappeln GmbH mit dem Innungskollegenbetrieb Wilhelm Wellmeyer Fahrzeugbau GmbH & Co. KG gezeigt. Der E-Nautilus ist eine besondere Lösung beim Umgang mit verunfallten E-Autos. Der mit 6.000 Liter gefüllte Anhänger schließt eine Marktlücke, wenn es um die Unfallbergung von Elektrofahrzeugen geht. „E-Mobilität und Elektroautos stellen uns als Karosserie- und Fahrzeugbauer vor immer neue Herausforderungen. Der E-Nautilus bietet eine bisher einmalige Neuentwicklung für genau solche Fälle“, staunte der Obermeister der Karosserie- und Fahrzeugbauer-Innung, Schulte to Bühne, der eine Laudatio für Firma Stickelbroeck vorbereitet hatte. Die Idee für den E-Nautilus hatte Michael Stickelbroeck, konstruiert wurde der Anhänger dann von der Firma Wilhelm Wellmeyer Fahrzeugbau aus Bad Laer in enger Zusammenarbeit mit Stickelbroeck. Die Kooperation zwischen den beiden Betrieben besteht bereits seit 15 Jahren. Mit Gianna und Jan Stickelbroeck arbeitet bereits die dritte Generation im Unternehmen.
Neben der besonderen Glasstele, einer Urkunde und einem Scheck über 2.500,00 € erhielten die Preisträger eigene Imagefilme über ihre Projekte, die sie während der Preisverleihung das erste Mal sehen durften.
14.12.2022/ Graham