Gesellen der Elektro-Innungen Bersenbrück und Osnabrück feiern im Alando Palais
Der Nachholbedarf war groß: Gemeinsam feierten die Absolventen der letzten drei Ausbildungsjahrgänge der Elektro-Innung Osnabrück und der Innung der Elektrohandwerke Bersenbrück ihre Lossprechung im Alando Palais in Osnabrück.
Ihre Gesellenbriefe hatten zu diesem Zeitpunkt bereits alle per Post erhalten. Einer amtlichen Übergabe und einer angemessenen Feier machte in den vergangenen zweieinhalb Jahren aber die Corona-Pandemie einen gewaltigen Strich durch die Rechnung. Am ersten Freitagabend im September 2022 war es dann aber so weit: Die Lossprechungsfeier konnte nachgeholt werden – und wie: Nicht nur die erfolgreichen Prüflinge des laufenden Jahres, sondern auch die der Corona-Jahre 2020 und 2021 waren von beiden Innungen eingeladen worden, ihre Lossprechungsfeier gemeinsam und im großen Stil nachzuholen. Kein anderer Ort wäre dafür passender gewesen als das Alando Palais im ehemaligen Osnabrücker Pottgraben-Bad. Dort, wo früher einmal Sprünge in das kühle Nass gewagt worden sind, feierten nun die Elektro-Gesellen feucht-fröhlich ihren Sprung ins Berufsleben. Mehr als 300 Gäste waren gekommen – darunter auch viele Lebenspartner, Eltern und Meister aus den Ausbildungsbetrieben sowie Lehrer der Berufsbildenden Schulen. Innungssieger des aktuellen Jahrgangs der Osnabrücker Innung wurde in der Fachrichtung Automatisierungstechnik Julius Mensing vom Betrieb Schulz Systemtechnik. In der Fachrichtung Energie- und Gebäudetechnik fuhr Mirko Niemeyer von der Firma Elektro-Gartmann den Innungssieg ein.
Drei Stunden lang feierten die Anwesenden auf Kosten der Innungen. Wer danach weiterfeiern wollte, konnte sich aber oftmals auf die Unterstützung der Meister verlassen.
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Zur „Party eures Lebens“ rief die Obermeisterin der Osnabrücker Elektro-Innung, Astrid Herkenhoff, die neuen Gesellen der letzten drei Jahre bei der Feier im Alando auf. Auch ihr Bersenbrücker Amtskollege Stefan Lienesch gratulierte den neuen Fachkräften und wünschte allen einen unterhaltsamen Abend. Beide Obermeister verzichteten auf lange Reden, um den Beginn der Feier nicht unnötig hinauszuzögern – aber selbstverständlich nicht darauf, den Sponsoren und „tausend helfenden Händen“ zu danken und den ehemaligen Loszusprechenden nicht nur in besonderer Wertschätzung für das Geleistete einen tollen Abend, sondern auch alles Gute für ihren zukünftigen Werdegang im Elektrohandwerk zu wünschen.
Den widrigen Umständen zum Trotz blieben die Absolventenzahlen auch in den schwierigen Jahren 2020 bis 2022 in beiden Innungen stabil. Im Innungsbereich Osnabrück waren es wie in den Jahren zuvor rund 80 pro Lehrjahr, in Bersenbrück 30 bis 40. Auch die Abbrecherquote hielt sich in jenen Grenzen, die schon vor Corona zu verzeichnen waren. Man habe im vergangenen Jahr lange überlegt, ob man die Gesellenbriefe doch in Präsenz übergeben könne, verriet Herkenhoff. Am Ende seien die Pläne aber nicht mit den Abstands- und sonstigen Vorgaben vereinbar gewesen. Umso größer war in diesem Jahr die Freude darüber, nun zumindest die Feier in einem würdigen Rahmen nachholen zu können.
Viel Grund zur Freude hatte Ole Sievers-Over Behrens, der bei Prinz in Gehrde ausgebildet wurde. In der Fachrichtung Energie- und Gebäudetechnik der Bersenbrücker Innung wurde er Innungssieger. Doch nicht nur das: Er erhielt ebenfalls ein Stipendium der HuB-Begabtenstiftung, einer Initiative der Kreishandwerkerschaft Osnabrück und der HWK Osnabrück-Emsland-Grafschaft Bentheim.